Der Referent Dr. Willibald Kohlpaintner, Leiter Division Kernenergie bei Axpo, schaffte es dann gekonnt
einen Bogen über die drei wesentlichen Aspekte der Energiestrategie 2050 zu schlagen: Von den aktu-
ellen Herausforderungen im Strommarkt, der Komplexität der Preisbildung und hin zur Beurteilung des
Potentials von erneuerbaren Energien.
Aufhorchen liess die Aussage, dass der erwartete Verbrauch in der Energiestrategie 2050 nicht vollum-
fänglich abgebildet ist. Die Axpo rechnet mit rund 50 TWh, die bis ins Jahr 2050 durch neue Produkti-
ons- und Speicherkapazitäten geschaffen werden müssen. Dies entspricht der Produktionsmenge von
ca. 5 Kernkraftwerken. In den Wintermonaten wird in der Schweiz seit jeher Strom importiert. Dies
verlangt jedoch entsprechende Verfügbarkeiten in den Anrainerstaaten. „Der perfekte Sturm“, wie Dr.
Kohlpaintner die Ereignisse (Krieg, Gaspreis, Embargo, Revision KKW Frankreich) der vergangenen Mo-
nate zusammenfasste, hat uns aber auch aufgezeigt, dass die Schweiz gut daran tut, die Eigenproduk-
tion zu stärken und sich möglichst wenig Abhängigkeit zu leisten.
Versorgt mit fundiertem Wissen zur Energiestrategie, begaben sich die in grosser Zahl erschienenen
Gäste zum Ausklang in den Weinkeller und führten angeregte Diskussionen bis in den späten Abend.