Fondueanlass 2025 mit Andreas Richner, Ribag Licht AG

Gefangen in der eigenen Firma

Am traditionellen Fondue-Anlass der FDP Erlinsbach war am Freitag mit Andreas Richner ein erfolgreicher Unternehmer zu Gast. Er gab den zahlreichen Besuchern Einblick in die besonderen Dynamiken eines Familienunternehmens.

Der 46-Jährige hätte abendfüllend über die beachtliche Wandlung seiner Firma, der Ribag Licht AG, vom Ein-Mann-Betrieb zum internationalen Unternehmen für Lichtmanufaktur referieren können. Die Bilder der Designleuchten sehen toll aus, und so manch schönes Hotel oder Restaurant sind bereits mit den einzigartigen Lichterlebnissen der Ribag Licht AG ausgestattet worden. Das Unternehmen geniesst international einen ausgezeichneten Ruf in der Architekturlandschaft und beschäftigt mittlerweile 50 Mitarbeitende am modernen Firmenstandort in Safenwil.

Der ehemalige Mountainbike-Leistungssportler Richner beleuchtete in seinem Referat jedoch nicht die Spitze des Eisberges, den Erfolg des Unternehmens, sondern ermöglichte den Zuhörern einen sehr persönlichen Einblick unter die Oberfläche eines Familienunternehmens. Akribisch zeigte er auf, in welchem Spannungsfeld die Familie während der Übergabe seines Vaters, dem Gründer Heinrich Richner, an die zweite Generation ausgesetzt war. Es war ein Balanceakt mit vielen Emotionen. Als Familienunternehmer wird alles dem Erfolg untergeordnet. Man muss durchhalten und hat die moralische Verpflichtung, als Nachfolgegeneration das Unternehmen bestenfalls an die nächste Generation übergeben zu können.

Man merkt es Richner an, die Übergabe über eine Zeitspanne von 15 Jahren hat ihn geprägt. Rückblickend hat er festgestellt, dass der Prozess viel mehr Zeit in Anspruch genommen hat und eine offene und transparente Kommunikation für eine erfolgreiche Nachfolge von zentraler Bedeutung ist. Andreas Richner betont, dass die Nachfolgegeneration unbedingt ihre Ansprüche einbringen soll und der Prozess frühzeitig eingeleitet werden muss. So hat Richner selbst bereits vor einem Jahr den Nachfolgeprozess mit seinen noch schulpflichtigen Kindern angestossen.

Bei der abschliessenden Fragerunde konnte die Präsidentin Miriam Ragaz-Gassler dem Referenten dann noch ein Geheimnis entlocken. Andreas Richner arbeitet aktuell an einem Buchprojekt über Lichtästhetik. Ab Herbst kann man entsprechend in den Buchhandlungen danach Ausschau halten. Wir freuen uns bereits darauf.